Stefan Auf der Maur (*1979) hat sich in der Serie Radius Basel – plein air, 2013 prägnante architektonische Zeichen der Stadt vorgenommen, die wie Monolithen in der Landschaft stehen aber auch Schnittstellen zwischen Siedlung und Land. Diese Motive werden im Umkreis von Basel mit dem Velo gesucht und dann gleich direkt vor Ort unter freiem Himmel gemalt also „en plein air“. Auf seinem Blog stefan-aufdermaur.blogspot.ch können die Entstehungsorte der unterschiedlichen Bilder lokalisiert werden. Auffällig sind nicht nur die ungewöhnlichen Formate der Serie, welche die Sehgewohnheiten aufbrechen, sondern auch sein Umgang mit Hintergründen, die ganz unterschiedliche Stimmungen wiedergeben. In der Serie entdeckt man vergleichend die unterschiedlichen Blautöne des Himmels, die verschiedenen Horizontlinien und Blickrichtungen in den An- und Aufsichten. Sie zeigen seine subjektive Wahrnehmung einer Gegend als ästhetische Ganzheit. Die Plastizität der Gebäude, die er durch die Modulation von Licht und Schatten herstellt und ihre klare Verortung – das Wiedererkennen ist ein wichtiger Aspekt des Genusses beim Betrachten diese Bilder – verleiht den Gemälden etwas Porträtartiges. Damit spielen die Werke auf die Vereinzelung des individuellen Objektes innerhalb der Masse an, ein Thema, das Auf der Maur interessiert.
© Eveline Schüep, November 2013 Ausstellungstext, Regionale 14 Projektraum M54, Basel